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Parkinson - wie gehe ich als Familie mit Parkinson - Erkrankung um

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Parkinson Wie gehe ich als Familie mit der Parkinson-Erkrankung um

Die Diagnose Parkinson bedeutet eine einschneidende Veränderung im Leben der kompletten Familie.Nicht nur der an Parkinson-Erkrankte muss sich an die neuen Umstände gewöhnen, sondern auch die Familie.Der Umgang mit Parkinson.

Ein kranker Mensch ist nicht immer dankbar, auch wenn sich die Familie aufopfernd um das körperliche und seelische Wohl kümmert.

Nichts ist mehr wie vorher – Familien-Angehörige bekommen dies häufig zu spüren
Aggressionen sind bei Parkinson-Erkrankten ein häufig beobachtetes Symptom.

Oft steckt dahinter Angst vor der neuen Situation, vor der Zukunft und Wut über sich selbst, dass einfachste Aufgaben nicht mehr so schnell von der Hand gehen wie früher. Um den Zugang zum Patienten nicht zu verlieren, sollte dieser so normal wie möglich behandelt werden. Je weniger der Parkinson-Erkrankte spürt, dass er als kranker Mensch gesehen wird, umso einfacher fällt es ihm, Hilfe in alltäglichen Situationen anzunehmen.

Verständnis und Einfühlungsvermögen sind wichtig

Durch die Erkrankung und auch durch die Medikamente kann der Betroffene unter Halluzinationen und Wahnvorstellungen leiden.

Als Außenstehender ist es nicht möglich, den an Parkinson-Erkrankten

davon zu überzeugen, dass es sich hier um eine Nebenwirkung handelt.

Äußerungen über Halluzinationen sollten nie abgetan, sondern ernst genommen werden. Kommt es zur Psychose (Wahnideen, Halluzinationen und Persönlichkeitsstörungen), sollte das mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

In vielen Fällen verschwinden die Symptome wieder, wenn die Medikation verändert wird.

Der Umgang mit einem Parkinson-Erkrankten erfordert Fingerspitzengefühl,

denn schon kleine Gesten und Aussagen können den Betroffenen empfindlich kränken. Häufig braucht es viel Geduld, wenn der Erkrankte für alltägliche Aufgaben viel mehr Zeit braucht als früher. Übernehmen aber Angehörige die Tätigkeiten, fühlt sich der Parkinson-Erkrankte schnell minderwertig und übernimmt im schlimmsten Fall überhaupt keine Aufgaben mehr, obwohl er dazu in der Lage wäre.

Pflege: eine ungewohnte Situation und Umstellung für Angehörige und Parkinson-Erkrankten.

Die Pflege eines Parkinson-Erkrankten ist eine große Herausforderung, insbesondere wenn kein professioneller Pflegedienst, sondern Angehörige mit der Betreuung beauftragt sind.

Je nach Krankheitsstadium braucht der Erkrankte bei einfachsten Tätigkeiten Hilfe, er ist nicht mehr in der Lage sich anzuziehen, die Zeitung umzublättern oder sein Mittagessen zu essen.

Fast alle Parkinson-Erkrankten leiden darunter, dass sie sich nicht mehr selbst versorgen können und einige lassen die Wut über die Krankheit an der Familie aus.

Streiten hilft nicht weiter, dennoch sollte dem Patienten klar gemacht werden, dass entsprechendes Verhalten die pflegende Person verletzt.

Erkrankte mit in die Körperpflege einbeziehen
Es ist für alle Menschen eine unangenehme Situation, wenn sie ihren Körper nicht mehr selbstständig waschen können.

Viele Betroffene verzichten lieber vollkommen auf Körperhygiene, bevor sie sich von einem Angehörigen waschen lassen.

Soweit es möglich ist, sollte der Parkinson-Erkrankte in die Körperhygiene mit einbezogen werden, auch wenn einfache Handgriffe dann oft deutlich länger dauern.

Mit entsprechender Hilfestellung ist es vielen Betroffenen noch möglich, die Körperpflege selbstständig durchzuführen.

Kommt es bei der Körperpflege zu Konflikten, helfen offene und rücksichtsvolle Gespräche.

Wird eine 24-Stunden-Betreuung notwendig, ist ein fester Zeitplan für den Pfleger ebenso wichtig wie für den Erkrankten.

Die Kontinuität sorgt nicht nur für einen geregelten Tagesablauf, sondern wirkt sich auch positiv auf den Erkrankten aus.

Da vielen Betroffenen das Gefühl der Geborgenheit fehlt, sie sich deprimiert fühlen und mitunter an Wahnvorstellungen leiden, gibt ihnen ein organisierter Tagesablauf

das Gefühl von Stabilität und Halt.


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